Beim Sparda-Bank Brückenlauf in Düsseldorf gingen am Sonntag, dem 23. April, wieder Paarungen aus behinderten und nichtbehinderten Menschen auf die Laufstrecke, um gemeinsam den Spaß am Sport zu erleben. Auch unsere Herzläufer, Rudi und Kerstin, waren mit dabei. Für Kerstin war es der erste Inklusions-Partnerschaftslauf, sie hat für uns ihre Eindrücke geschildert.
„Brücken verbinden uns” – das Motto des Tages
Schon auf dem Hinweg habe ich die ersten Läufer getroffen, die ich vorher beim Trainingslauf im Südpark kennenlernen durfte. Alle waren wir aufgeregt und voller Vorfreude.
Auf dem Parkplatz haben wir dann unseren Organisator Otto Hoter, Sportleherer bei der Werkstatt für angepasste Arbeit, und die anderen getroffen. Die Begrüßung war ein großes Hallo und mit guter Laune viel Wiedersehensfreude.
T-Shirts in tollem Kiwi-Grün und mit dem Motto „Brücken verbinden uns“ bedruckt wurden an alle verteilt.Die Wartezeit bis zum Start wurde durch Gespräche und dem Schießen von Fotos verkürzt (ich freue mich schon auf die Bilder, die hoffentlich bald veröffentlicht werden).
Der Lauf beginnt
Auf der anderen Rheinseite, am Schlossturm stiegen zum Start des Laufs Ballons in den Himmel. Ein sehr schöner Moment und das Zeichen für uns zum Aufwärmen
Das machten wir unter Ottos Anleitung dann auch: Auf der Stelle Laufen, Jumping Jack, Anfersen, Kniehochziehen und Armkreisen…
Gut aufgewärmt wurden die führenden Läufer, die an uns förmlich vorbei flogen, an der Strecke noch angefeuert.
Zum Ende des Hauptfeldes kam der Läufer mit der Fahne “Brücken verbinden uns” – unser Zeichen zum Loslaufen.
Alle wuselten auf die Strecke. Am Anfang war alles noch etwas chaotisch und durcheinander und ich glaube, der eine oder andere Laufteilnehmer hat sich etwas gewundert, als er um die Kurve kam und dort die grüne Menschentraube auf die Straße laufen sah. Aber dann, nach ein paar Metern, haben wir uns bei den anderen Läufern eingegliedert und jeder hatte seinen Laufpartner gefunden. Die vielen grünen T-Shirts fielen ins Auge und alle Läufer achteten super auf einander. Mein Laufpartner Jürgen und ich überholten und wurden überholt, wir freuten uns über alle, die uns anfeuerten und feuerten selber an. Sogar die Samba-Truppe an der Theodor-Heuss-Brücke winkte fröhlich, als wir vorbei liefen.
Auf der Brücke wurden wir von einer Straßenbahn überholt, die Fahrgäste guckten erst etwas irritiert, winkten den Läufern dann aber auch zu. Auf der Zielgeraden standen noch mal viele Zuschauer, die uns anfeuerten. Wir konnten noch ein paar Läufer einholen und sie motivieren, um noch einmal die letzten Reserven zu mobilisieren.
Im Ziel angekommen holten wir uns erst mal etwas zu Trinken. Nach und nach trudelten alle Läuferinnen und Läufer ein und wir standen in kleineren Gruppen zwischen allen anderen Läufern und tauschten uns über unsere Erlebnisse aus.
Inklusion verbindet!
Ich war zum ersten Mal bei einem Inklusionslauf dabei und hatte zunächst mächtig Respekt vor der Aufgabe. Ich war unsicher, ob ich auch alles richtig mache. Aber unsere Laufpartner haben uns direkt so herzlich und mit offenen Armen aufgenommen, so dass alle Unsicherheiten recht schnell wie weggefegt waren. Ich freue mich schon darauf, meine neuen Freunde bald wiederzusehen.
Kerstin Koester, Herzläuferin
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Hi Tochter,
gut gemacht, ich bin stolz auf Dich.
Inklusion ist ein tolles Thema. Ich hatte einmal die Aufgabe bei der Deutschen Meisterschaft der Gehörlosen im Sportpark Niederheid das Handballturnier als Schiedsrichter mit zu leiten. Es war zuerst befremdlich und unbekannt, dann aber voller toller Erlebnisse mit den Aktiven.
Ich wünsche Dir weiterhin viele schöne Momente bei Deinen Aufgaben und Aktivitäten als HERZLÄUFERIN. Jeder Moment wird Dich und Deine Laufpartner stärker machen.
Mit Erich Kästner gesagt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
In diesem Sinne: Glück auf.